Filmanalyse ist langweilig?
Nicht, wenn man die Sache andersherum angeht und statt Vorgegebenes zu analysieren selber etwas produziert: Die Literatur, die wir in der Qualifikationsphase des Beruflichen Gymnasiums gelesen hatten, diente als Grundlage für eigene Fotoromane. So wird in einem die Geschichte der Frau John aus Gerhart Hauptmanns Drama „Die Ratten“ präsentiert. Eine andere Produktion setzt den Roman „Agnes“ von Peter Stamm gekonnt in Szene. Die Umsetzung der „Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang Goethe interpretiert die Inhalte des Briefromans aus Sicht der Luise.
„Es ist zwar viel Arbeit“, finden die Schülerinnen und Schüler, „aber es macht sehr viel Spaß. Immer wieder müssen wir Entscheidungen treffen: Zu Kostümen, Requisiten, Hintergründen, Farbgestaltung. Wir müssen Szenen auswählen und weglassen, Einstellungen, Perspektiven und so weiter für die Aufnahmen festlegen und später alles schneiden, zoomen, Übergänge schaffen, mit Musik unterlegen – Analyse rückwärts sozusagen. Da merkt man richtig, wie viel Interpretationsspielräume die Literatur uns lässt!“