Innenminister Pistorius erneut zu Besuch in Haste

Niedersachsens Innenminister Pistorius diskutierte mit unseren Schülerinnen und Schülern über aktuelle Themen

Am 15. März 2017 besuchte der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius in seiner Heimatstadt die BBS Haste. Vor knapp 1 Jahr war er ebenfalls Gast an unserer Schule gewesen.

Zu Beginn der Veranstaltung überreichte Schulleiter Peter Befeldt dem Innenminister eine Flasche Wein der Friedensstadt Osnabrück anlässlich seines Geburtstages, Unter dem Applaus aller Anwesenden bedankte sich Pistorius für die Glückwünsche.

Pistorius legte sein Abitur am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück ab, war von 2002 – 2006 Abteilungsdirektor der Landesschulbehörde in der Abteilung Osnabrück und von 2006 – 2013 Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück. 2013 wurde der SPD-Politiker in Hannover zum Minister für Inneres und Sport vereidigt. Bei seinem Amtsantritt verkündete Pistorius, eine neue Willkommenskultur für Migranten und Flüchtlinge schaffen zu wollen; sein Ziel sei eine humanere Asyl- und Flüchtlingspolitik.

Das Themenspektrum ging quer durch die Politik. Ausgangspunkt war das ein Tag zuvor ausgesprochene Verbot des umstrittenen Hildesheimer Moscheevereins DIK („Deutschsprachiger Islamkreis“). Zunächst erläuterte Pistorius in einem knapp 15-minütigen Statement seine Gründe. Die Maßnahme in Hildesheim habe sich nicht gegen die vielen, friedlich in Deutschland lebenden Muslime gerichtet. Die Aktion, bei der 420 Polizisten den Verein durchsuchten, habe sich vielmehr gegen „verblendete Fanatiker“ gerichtet, die den Islam für ihre Zwecke missbrauchten und Terrororganisationen unterstützten. Es stünde fest, dass der Verein angehende Salafisten für den vermeintlichen Heiligen Krieg rekrutierte, radikalisierte und schulte. Die Schülerinnen und Schüler der FOS Agrarwirtschaft, des Beruflichen Gymnasiums und der Fachschulen Haus- und Landwirtschaft hörten aufmerksam zu, wie der Innenminister das Verbot als Schlag gegen die Extremisten wertete: Standort, Organisation und Vereinsvermögen seien den Islamisten nunmehr entzogen worden. Zu den politischen Positionen, die Pistorius mit dem Eintritt in das Amt des Innenministers mehrfach vertreten hat, gehört eine deutliche inhaltliche Unterscheidung von Islam und Islamismus.

Anschließend stellte sich Pistorius den Fragen der hochinteressierten Schülerinnen und Schüler. „Es war eine lebhafte Diskussion, […] es war eine ganze Bandbreite an Themen da. Ich war wirklich begeistert, wie gut die Schüler vorbereitet waren,“ so der Innenminister. Es mache ihm Spaß, immer wieder mit Schülern ins Gespräch zu kommen. Schon beim letzten Besuch hatte er gesagt, dass diese Diskussionen spannender seien „als so manche Landtagsdebatte“. Der Innenminister beantwortete alle Fragen bereitwillig mit der ihm eigenen Mischung aus Humor und Lockerheit, aber auch Klarheit. Wichtig sei ihm, „was die Basis denke.“ Und weiter begründete er den Sinn solcher Zusammenkünfte: „Um mal wieder geerdet zu werden, brauche ich den Kontakt zu normalen Menschen wie Ihnen.“

Christoph Austermann (BG 11c) fand es sehr positiv, dass „Herr Pistorius spontan auf abrupte Themenwechsel“ eingegangen sei. Diese Themen reichten von der aktuellen Flüchtlingssituation über den Besuch türkischer Politikerinnen und Politiker in Deutschland wegen des anstehenden Verfassungsreferendums des türkischen Präsidenten Erdogan, der doppelten Staatsbürgerschaft, den aktuellen Wahlen in den Niederlanden bis hin zum US-Präsidenten Trump. Aber auch über die aktuelle Lage der niedersächsischen Polizei und entsprechenden Einstellungsvoraussetzungen für den Polizeidienst sprach der Innenminister. Das sei ja auch schließlich sein Bereich. Auf die Frage eines Schülers, ob denn Fußballvereine die Kosten von Polizeieinsätzen tragen müssten, antwortete er mit einem klaren Nein. Erfreut zeigte sich der Innenminister auch darüber, dass aktuell der Bundesrat geschlossen auf Initiative Niedersachsens im Zuge einer Grundgesetzänderung die NPD von der bundesweiten staatlichen Parteienfinanzierung ausschließen lassen will. Eine Schülerin interessierte sich dafür, wie eigentlich die tägliche Arbeitszeit eines Ministers sei. Christoph Austermann fand, dass Herr Pistorius „interessante Denkanstöße“ gegeben habe. Und der Innenminister gab unseren Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg: „Das Leben geht nach der Schule weiter. Bleiben Sie neugierig! Lernen Sie die Welt kennen, und das nicht nur virtuell!“

Weitere Informationen zu dem Besuch des Innenministers finden Sie hier. Zudem ist ein Interview des Innenministers zu dem Buch in Haste hier zu hören.

Schulleiter Peter Befeld gratuliert dem Innenminister Pistorius zu dessen Geburtstag
Politiklehrer Helmut Hinxlage und Innenminister Pistorius im Gespräch mit Schülern
Politiklehrer Helmut Hinxlage und Innenminister Pistorius im Gespräch mit Schülern

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