Zehnjähriges Jubiläum der BBS Osnabrück-Haste

„Umweltschule in Europa“ und „International Eco Schools“

In diesem Jahr ist es wieder soweit, denn alle zwei Jahre bekommen Schulen, die an den Projekten der „Umweltschule in Europa“ und/oder der „International Eco Schools“ teilnehmen, ihre Urkunde(n) ausgehändigt. Dank der hervorragenden Organisation der Koordinatorinnen Melanie Krebs und Monika Ahlrichs von der Landesschulbehörde und vieler mitwirkender Schüler sowie ihrer Lehrer wie z.B. des Abendgymnasiums Sophie Scholl, der KGS Schinkel und ebenfalls der Mitwirkenden des Kultusministeriums, des Stadtrates, der Museumsleitung, des Landkreises sowie der DGU wurde die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.

 

Bundesweit wurden 750 Schulen geehrt, davon in Niedersachsen 331 und mehr als 50 Schulen des Regionalbezirkes Osnabrück auf dieser Veranstaltung am Schölerberg in Osnabrück. Neben der BBS Osnabrück-Haste als Europaschule erhielten ebenfalls 6 weitere Schulen des Regionalbezirkes Osnabrück für ihre internationalen Bemühungen um den Umweltschutz das Zertifikat als „International Eco Schools“.

Als einzige Schule jedoch werden allein unsere Umweltprojekte, die auch für den jährlichen „Jugend forscht- Wettbewerb“ seit nunmehr 22 Jahren laufen, in die Projekte der „Umweltschule in Europa“ integriert. Das erspart uns doppelte Arbeit.

Anhand des hier abgebildeten Posters und weiterer Exponate konnten wir auf dem Markt der Möglichkeiten interessierten Kolleginnen und Kollegen sowie weiteren Mitwirkenden unsere Projekte erfolgreich vorführen. Besonders lobenswert aktiv sind hier unsere Fachoberschul- und landwirtschaftlichen Fachschulklassen. Aber auch in den Berufsschulklassen der Agrarwirtschaft und bei den Ausbildungsbetrieben wird zunehmendes Interesse an unseren Versuchen geweckt.

In seiner Festrede, in der Professor Dr. Zuccini von der Hochschule Osnabrück der Fakultät Agrarwissenschaften und Landesarchitektur an den Schulen für die Bildung an biologischer Vielfalt warb, hat er uns mit einem Zitat von Einstein für die Durchsetzung unserer Visionen bei unseren Projekten Mut gemacht: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie“.

Im Zeitabschnitt 2015 – 2017 legten wir unseren Fokus insbesondere auf die Wirksamkeit des Zwischenfruchtanbaus und des Greenings in Bezug auf die Reduzierung der Gewässereutrophierung entsprechend der Wasserrahmenrichtlinien sowie der Vermeidung von Nährstoffauswaschungen, Bodenerosionen und -verdichtungen.

Als Bewertungskriterien dienen uns dafür Bodenstruktur und Gefügestabilität, die wir mit der Spatendiagnose und einer Gießkanne voll Wasser bewerten können. Die Anzahl der Regenwürmer können wir pro Spatenstich auszählen, die Erfassung der Bodenatmung erfolgt über den Kohlendioxidnachweis durch einen Kalkwassertest und die Ermittlung des Feuchtraumgewichts über das Abwiegen von Stechzylinderproben. Trockensubstanzgehalt und Humusgehalt des Bodens können durch Glühverlustmethode und ebenfalls durch Abwiegen bestimmt werden.

Den Eindringwiderstand in die unterschiedlichen Böden und damit auch die ungewollten Bodenverdichtungen bestimmen wir mit einem selbstgebauten Penetrometer aus Zugwaage und Bodensonde.

Eigene Analysen auf Nitrat und wasserlösliches Phosphat in Boden, Pflanze und Wasser jeglicher Art können wir gezielt durch Schnelltests und die fortschreitende Analysetechnik der Aquarianer ermitteln. Mikroskopische Aufnahmen helfen uns, Aussagen über nutzbringende Mykorrhiza- bzw. Bodenpilze und Bakterien zu machen.

Ebenfalls legen wir Wert auf die Auswertung von Luft- bzw. Satelliten-Bildern und sind dabei, entsprechende Sensoren für die Bildauswertung zu entwickeln, um daraus weitere Erkenntnisse für eine optimale Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen - besonders in Bezug auf Stickstoff und Phosphor - zu ziehen. Auch hier stehen wir „am Nabel der Zeit“, indem wir die Blatt- und/oder Bodenfarben der Luftbilder über selbstentwickelte Sensoren mit den Analysen vor Ort unabhängig von anderen Firmen und Instituten vergleichen und uns selbständig ein eigenes Urteil bilden können.

Außerdem lernen unsere Schüler, inwieweit sich bestimmte Abhängigkeiten und Unterschiede aller genannten Kriterien voneinander über Excel-Programme erkennen lassen.

Abgerundet werden unsere Versuche in der Einrichtung eines grünen Klassenzimmers in der Dodesheide und in der Beurteilung von naturnahen Gärten. Ebenfalls wurde im letzten Schuljahr ein Modell für eine grüne Klassenklimaanlage entwickelt und die Salztoleranz beim Streusalz im Winter durch einen Kressetest überprüft.

In diesem Schuljahr fallen weitere Projektversuche wie der Mykorrhiza- und Bakterieneinsatz als Boden- und Pflanzenhilfsstoff auf Maisflächen von konventionellen Betrieben ebenso an, wie die Überprüfung von heimischen, natürlichen Dämmstoffen auf die Dämmwirkung. Eine Schülergruppe hat sich die Optimierung der Lebensmittelkonservierung im Kühlschrank zur Aufgabe gemacht, während ein weiterer Schüler fürs Milchvieh die optimale Silierdichte von Silage und Shredlage untersucht. Eine weitere Schülergruppe will herausfinden, welche Möglichkeiten es gibt, die bisherigen Wurzeltöpfe aus Kokosfasern durch heimische Substanzen zu ersetzen und möchte außerdem die Kompostierbarkeit dieser Produkte überprüfen.

Mein besonderer Dank geht auch an meinen Kollegen Hendrik Leewe, der mir bei allen Versuchen und Projekten mit Rat und Tat zur Seite fachmännisch zur Seite steht.

Mit unseren Schülern freut sich die Schulleitung über die schöne Anerkennung und Wertschätzung durch die Veranstaltung.

Friedrich Held (Betreuender Lehrer für „Jugend forscht-Wettbewerbe“ und der „Umweltschule in Europa“)

Überblick über die Projektvielfalt der BBS Osnabrück-Haste im Zeitraum 2015 - 2017
Überblick über die Projektvielfalt der BBS Osnabrück-Haste im Zeitraum 2015 - 2017
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